Acetylen

Acetylen
Ethin

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Ace|ty|len 〈n. 11; unz.; fachsprachl.〉 = Azetylen

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A|ce|ty|len [ Acet- u. -ylen], das; -s; systematisches Syn.: Ethin: HCCH;

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Ace|ty|len usw.: Azetylen usw.

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Acetylen
 
[zu lateinisch acetum »saurer Wein«, »Essig« und griechisch hy̅́lē »Stoff«, »Materie«] das, -s, Äthin, Ethin, ungesättigter gasförmiger Kohlenwasserstoff C2H2 aus der Gruppe der Alkine. Reines Acetylen hat einen schwach ätherischen Geruch, das aus Carbid hergestellte Acetylen riecht infolge Verunreinigungen mit Schwefel- und Phosphorwasserstoff knoblauchartig. Acetylen ist eine unbeständige Verbindung, die besonders unter Druck oder bei Verflüssigung zum explosiven Zerfall neigt. Gemische aus 2,3 bis 82 Volumenprozent Acetylen und Luft explodieren bei Zündung; die Zündtemperatur liegt bei 305 ºC. - In Deutschland werden etwa 20 % des Acetylen durch Zersetzung von Calciumcarbid mit Wasser hergestellt:
 
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Carbidacetylen in Deutschland wichtigster Ausgangsstoff für organisch-chemische Großprodukte (z. B. Acetaldehyd, Butadien). Von größerer Bedeutung für die Herstellung von Acetylen ist heute die Hochtemperaturpyrolyse von Kohlenwasserstoffen (z. B. Erdgas) bei etwa 1 500 ºC:
 
Die hohe Temperatur wird durch einen elektrischen Lichtbogen oder durch partielle Oxidation des eingesetzten Erdgases erzeugt. Acetylen wird außerdem aus den Spaltgasen des Steamcrackens als Nebenprodukt isoliert. Die direkte Umwandlung von Kohle und Wasserstoff in Acetylen im Plasmareaktor bei 2 500 ºC ist möglich, hat zur Zeit aber keine technische Bedeutung.
 
Acetylen ist sehr reaktionsfreudig. Wichtige Reaktionen sind die Vinylierung und die Carbonylierung. Die Bedeutung des Acetylens als Ausgangsstoff für chemische Produkte ist stark zurückgegangen, seitdem in den 60er-Jahren für die Herstellung der Acetylen-Folgeprodukte andere Verfahren auf der Basis von Äthylen und Propylen entwickelt wurden. Heute dient Acetylen v.a. zur Herstellung von Acrylsäure, Acrylaten und Vinylchlorid. Bedeutung hat Acetylen als Brenngas in der Autogentechnik (Schweißen, Schneiden, Anwärmen u. a.); die Acetylen-Sauerstoff-Flamme entwickelt Temperaturen von über 3 000 ºC. Acetylen ist in gelb gekennzeichneten Stahlflaschen im Handel, die mit einem porösen Material (Bimsstein, Calciumsilicat) ausgefüllt sind, dessen Porenraum eine Acetylenaceton-Lösung enthält (Dissousgas). Auf diese Weise ist eine sichere Speicherung bei Drücken bis zu 19 bar möglich.

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Ace|ty|len, das; -s [zu griech. hýlē = Stoff, Materie] (Chemie): aus Kalziumkarbid u. Wasser gewonnenes, farbloses, brennbares Gas.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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